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Epidémie d'Ebola à Mangina. République démocratique du Congo, août 2018. © Sylvie Michaud/MSF

Kongo (Demokratische Republik)

Erneuter Ebola-Ausbruch – diesmal in der Provinz Nord-Kivu

Aktuelles 

    In der Region Beni, Provinz Nord-Kivu, im Nordosten der D. R. Kongo ist es zu einem Ebola-Ausbruch gekommen. Stand 6.8.2018 gibt es nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministeriums 16 bestätigte und 27 wahrscheinliche Fälle.

    Weiterhin gab es sieben Todesfälle, bei denen Ebola als Todesursache bestätigt wurde und 27 Todesfälle, bei denen es vermutet wird. Es ist bereits der zweite Ebola-Ausbruch in der D. R. Kongo in diesem Jahr, nach der erfolgreich eingedämmten Ebola-Epidemie in der Äquator-Region. Ärzte ohne Grenzen ist auch beim aktuellen Ebola-Ausbruch in Nord-Kivu vor Ort, um das Ministerium bei der Bekämpfung des Ausbruchs zu unterstützen.

    Der insgesamt zehnte Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo wurde am 1.8.2018 offiziell vom kongolesischen Gesundheitsministerium bestätigt. Das Epizentrum des aktuellen Ausbruchs ist die Stadt Mangina in der Provinz Nord-Kivu im Nordosten der D. R. Kongo. In einer zügigen Reaktion entsandte das Ministerium ein Notfallteam, das bereits erfolgreich im Ebola-Einsatz in der Region Äquator gewesen war, zur Koordinierung des neuen Einsatzes nach Beni. In der 400.000 Einwohner-Stadt, die in 45 minütiger Entfernung zu Mangina liegt, wurde zudem ein Labor für Ebola-Tests eingerichtet.

    Aktivitäten von Ärzte ohne Grenzen im aktuellen Ebola-Einsatz

    „Es gibt mehrere Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen“, sagt Gwenola Seroux, unsere Notfall-Einsatzleiterin. „Die erste besteht natürlich darin, die Ausbreitung der Epidemie einzudämmen, und dies erfordert den Schutz des Gesundheitspersonals und der Gesundheitseinrichtungen vor dem Virus. Die Impfungen, mit denen das Gesundheitsministerium beginnt, werden ein weiterer wichtiger Teil dieser Bemühungen sein.“ 
     

    Unsere Maßnahmen arbeiten dem kongolesischen Gesundheitsministerium zu, das die Koordination des Ebola-Einsatzes verantwortet und von der WHO unterstützt wird. Derzeit errichten wir ein Behandlungszentrum mit 30 Betten für bestätigte Ebola-Fälle in Mangina sowie eine Isolationseinrichtung in Beni. Eine weitere wichtige Aufgabe, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen, ist die Unterstützung des Gesundheitssystems. Insgesamt sind wir zurzeit in vier Gesundheitszentren und zwei Krankenhäusern aktiv, damit die reguläre medizinische Versorgung über den Ebola-Ausbruch hinaus in der Region aufrechterhalten werden kann.

    Auch andere Projekte von Ärzte ohne Grenzen in der Region haben die Alarmbereitschaft erhöht und Verfahren eingeführt, um die bestehenden Aktivitäten vor dem Risiko einer Kontamination zu schützen. Dazu gehören unsere Programme zur Versorgung von mangelernährten Patienten und Opfern sexueller Gewalt in Lubero und Bambu-Kiribizi sowie das Krankenhaus in Rutshuru.

    Besonders schwierig bei diesem Ebola-Einsatz: die fragile Sicherheitslage

    Die Provinz Nord-Kivu im Nordosten der D. R. Kongo ist dicht besiedelt. Die Stadt Beni, die unter Kontrolle des kongolesischen Militärs steht, liegt nur 30 Kilometer von der Grenze zu Uganda entfernt. Mehrere bewaffnete Gruppen sind in der Region aktiv. „Es ist das erste Mal, dass wir in einem Konfliktgebiet mit einem Ebola-Ausbruch konfrontiert werden“, erklärt Gwenola Seroux. „Das wird die Reaktion umso schwieriger machen, insbesondere im Hinblick auf die Begrenzung der Ausbreitung der Krankheit in schwer zugänglichen Gebieten. Unsere Fähigkeit, uns auf dem Boden zu bewegen, wird begrenzt sein.“

    Seit 2006 sind wir in der D. R. Kongo entlang der ugandischen Grenze in verschiedenen Projekten im Einsatz. Teams auf der ugandischen Seite der Grenze haben ebenfalls reagiert und arbeiten mit den nationalen Behörden zusammen, falls eine Intervention im Nachbarland erforderlich sein sollte. Zurzeit scheint es keinen Zusammenhang mit dem vorherigen Ausbruch in der Äquator-Region zu geben, der im Juli für beendet erklärt wurde. Wir beobachten die Entwicklung des Ebola-Ausbruchs in Nord-Kivu aufmerksam und sind darauf vorbereitet, unsere Strategie jederzeit an die sich verändernden Erfordernisse anzupassen.