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Südsudan

© MSF/Nicola Flamigni

    Ärzte ohne Grenzen leistete 2019 weiterhin Hilfe im Südsudan, da weniger als die Hälfte der Bevölkerung Zugang zur Gesundheitsversorgung hatte. Nur 2,6 Prozent des Regierungsbudgets flossen in den Gesundheitssektor. Anhaltende Konflikte verschärften die Lage.

    • Unsere Hilfe im Südsudan umfasste 2019 insgesamt 19 Projekte landesweit. Wir behandelten Schusswunden, leisteten umfassende medizinische Hilfe an den von den Vereinten Nationen eingerichteten Schutzplätzen für Zivilisten, impften Kinder gegen Krankheiten wie Masern und stellten sicher, dass an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo notwendige Maßnahmen gegen Ebola getroffen wurden.
       
    • Bei den schweren Überflutungen im Juli wurden Tausende Menschen vertrieben. Wir entsandten im Rahmen unserer Hilfe im Südsudan medizinische Teams nach Pibor, Maban, Lankien und Ulang. Zudem betreuten wir mobile Kliniken, um Malaria vorzubeugen und zu behandeln sowie Patient*innen mit Atemwegsinfektionen, Durchfall, Hauterkrankungen oder Mangelernährung zu versorgen. Neben Wasser- und Sanitäraktivitäten verteilten wir Tausende Hilfsgüter an die Vertriebenen.
       
    • Wir setzten auch 2019 unsere Malaria-Hilfe im Südsudan fort und behandelten 285.816 Patient*innen.  Zudem klärten wir die Bevölkerung über Malaria auf und verteilten Moskitonetze. In Yambio hielten wir 38.062 ambulante Sprechstunden ab, behandelten 24.942 Malaria-Patient*innen und gaben eine oral verabreichte saisonale Malaria-Chemoprophylaxe an 48,127 Kinder zwischen drei und 59 Monaten aus.

    1.120.900 ambulante Sprechstunden
    292.100 Malaria-Behandlungen
    6.720 Masern-Behandlungen
    61.000 Menschen gegen Masern geimpft
    60.500 stationäre Neuaufnahmen
    14.100 Entbindungen
    5.400 chirurgische Eingriffe
    370 Behandlungen infolge sexueller Gewalt
    4.010 stationäre Aufnahmen von Kindern ins Ernährungsprogramm

     

    • Unsere Hilfe im Südsudan umfasste auch Masernimpfungen von 96.412 Kindern in Yambio, Malakal, Bentiu, Aweil, Pibor und Maban.
       
    • Anhaltende Konflikte haben zu rund 1,5 Millionen Vertriebenen und fast 300.000 Flüchtlingen aus dem Sudan geführt. Wir unterstützten diese Menschen in Bentiu, Mundri, Lankien, Malakal, Yida, Yei, Leer, Old Fangak und im Lager Doro in Maban mit medizinischer und psychologischer Hilfe. An den UN-Schutzplätzen in Bentiu und Malakal betreuten wir jeweils ein Krankenhaus, in dem wir zudem eine fachmedizinische Versorgung anboten.
       
    • Zu unserer Hilfe im Südsudan gehörte auch, dass wir ein regionales Krankenhaus in Aweil und ein 80-Betten-Krankenhaus in Lankien unterstützten.
       
    • In Agok beendeten wir im Rahmen unserer Hilfe in Südsudan die Renovierung des einzigen Krankenhauses im Gebiet Abyei, das zwischen Sudan und Südsudan umstritten ist.

    Ärzte ohne Grenzen bot erstmals 1983 Hilfe im Südsudan (damals noch Teil von Sudan) an.

    20. Mai 2020


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