Ärzte ohne Grenzen setzte 2019 die medizinische Hilfe im Irak fort: Vertriebene und Flüchtlinge litten unter den Folgen des jahrelangen Konflikts und der anhaltenden Unsicherheit.
- Im Jahr 2019 umfasste unsere Hilfe im Irak diverse Aktivitäten: ambulante und stationäre medizinische Versorgung wie Geburts- und Säuglingshilfe, Behandlung chronischer Krankheiten, Chirurgie und postoperative Versorgung sowie psychologische Hilfe. Zudem sanierten wir Krankenhäuser und Kliniken in den am stärksten vom Krieg betroffenen Regionen und rüsteten sie aus, um das irakische Gesundheitssystem zu stärken.
- In der Provinz Ninewa leisteten unsere Teams vor allem psychologische Unterstützung: Sie führten insgesamt 10.341 Einzelgespräche . Diese Hilfe im Irak war notwendig, da viele Menschen körperliche und seelische Traumata im Kampf gegen die Gruppe Islamischer Staat erlitten hatten. Im Osten der Stadt Mossul leisteten wir chirurgische und postoperative Hilfe in einem Krankenhaus und bauten eine neue Einrichtung zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Im Westen der Stadt betreuten die Teams im Nablus-Krankenhaus eine Geburtshilfestation: Sie hielten 42.740 Konsultationen in der Notaufnahme ab und halfen bei 8.246 Geburten. Zudem boten wir in einer Klinik im Stadtteil Al-Rafedein sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung an. Im Bezirk Sindschar leisteten wir medizinische Hilfe in Vertriebenenlagern und im Krankenhaus. Allein in der Notaufnahme behandelten wir 14.581 Patient*innen. Im Unterbezirk Kajjarah nahmen unsere Teams 2.670 chirurgische Eingriffe vor.
4.390 chirurgische Eingriffe
33.300 psychologische Gespräche
11.200 Entbindungen
89.700 Notaufnahmen
307.200 ambulante Sprechstunden - Unsere Hilfe im Irak ging auch in der Provinz Kirkuk weiter, in der es weiterhin Konflikte gab. Wir boten medizinische Hilfe in Al-Abassi und Hawidscha an.
- In der Provinz Diyala versorgten wir Vertriebene, Rückkehrer und die lokale Bevölkerung mit medizinischer und psychologischer Hilfe.
- Unsere Teams leisteten 2019 im Medizinischen Rehabilitationszentrum in Bagdad vor allem postoperative Hilfe für schwerverletzte Patient*innen, die auch Schmerztherapie, Physiotherapie und psychologische Unterstützung einschloss.
- Der anhaltende Konflikt im Nordosten Syriens führte zur Flucht von mehr als 17.000 Menschen in die irakische Provinz Dohuk. Unsere Hilfe im Irak umfasste hier die Versorgung von Flüchtlingen und Vertriebenen mithilfe mobiler Kliniken.
Ärzte ohne Grenzen bot erstmals 1991 Hilfe im Irak-Konflikt an.
20. Mai 2020